Eine Ruhepause ist eine willkommene Auszeit während eines Arbeitstages. Für Arbeitnehmer sind die gesetzlichen Vorschriften oftmals nicht so einfach zu durchschauen. Das gilt besonders für den Unterschied zwischen dem Anspruch von Vollzeit- und Teilzeitkräften und den Sonderregelungen für einzelne Branchen. Welche Pausenregelungen gibt es in Deutschland? Ab wann muss man Pause machen? In welchem Gesetz sind Mindestpausenzeiten geregelt? Gibt es eine Mindestpausenzeit, die ich einhalten muss? Wie ist die Pausenzeit am Arbeitsplatz geregelt? Diese Fragen und viele weitere beantwortet Ihnen dieser Ratgeber.
Unter einer Pausenregelung versteht man die Pausenzeiten, die während des Arbeitstages eingehalten werden sollen. Die gesetzliche Pausenregelung des Arbeitszeitgesetzes lautet: Bei mehr als sechs bis zu neun Stunden Arbeitszeit schreibt das Arbeitszeitgesetz eine Pause von 30 Minuten vor. Arbeiten Beschäftige mehr als neun Stunden sind 45 Minuten Pause fällig. Es kann jedoch Ausnahmen von dieser Regelung geben, das Arbeitszeitgesetz behandelt nicht alle Beschäftigten gleich. Abweichungen von gesetzlicher Regelung sind möglich. Jugendliche Arbeitnehmer und stillende Frauen dagegen genießen einen besonderen Schutz. Die gesetzlichen Pausenzeiten sind unbezahlte Pausen. Achtung: Ausnahmen können im Arbeitsvertrag vereinbart sein.
Die Pausenregelung ist im Arbeitszeitgesetz (ArbZG) geregelt. Im deutschen Arbeitsrecht sind nicht nur Arbeitszeit und Mehrarbeit geregelt, sondern auch genaue Vorgaben für die Pausen. In Paragraf 4 sind die Ruhepausen für Arbeitnehmer geregelt.
Arbeiten ohne Pause ist nur maximal sechs Stunden am Arbeitstag erlaubt. Ab 6 Stunden schreibt der Gesetzgeber eine Pause vor. Innerhalb dieser sechs Stunden ist es aber trotzdem möglich eine Pause zu machen. Eine zu kurze Arbeitsunterbrechung, die - unter 15 Minuten - ist keine Pause im Sinne des ArbZG.
Ab mehr als sechs Stunden Arbeit sind 30 Minuten Pause gesetzlich erforderlich. Die halbe Stunde lässt sich auf zweimal 15 Minuten Arbeitsunterbrechung aufteilen. Kürzere Unterbrechungen - weniger als 15 Minuten - wie zum Beispiel eine Zigarettenpause zählen nicht als gesetzliche Pause. Wer die Pause in 20 und 10 Minuten oder in 25 Minuten aufteilt. verstößt gegen die gesetzlichen Regelungen.
Ab mehr als neun Stunden Arbeit sind 45 Minuten Pause gesetzlich vorgeschrieben.
Der Arbeitgeber kann natürlich auch eine Pausenregelung erlassen, die mehr als die gesetzliche Regelung beinhaltet, z. B. eine Stunde Pause pro Arbeitstag. Auch hier kann die Pausenzeit aufgeteilt werden, wobei immer mindestens 15 Minuten am Stück Pause genommen werden müssen, um als gesetzliche Pause zu gelten.
Jugendliche müssen vor Überlastungen geschützt werden. So macht das Jugendarbeitsschutzgesetz bezüglich Pausen andere Vorgaben als das Arbeitszeitgesetz. Als Ruhepause gilt nur eine Arbeitsunterbrechung von mindestens 15 Minuten. Arbeitnehmer unter 18 Jahre müssen bei einer Beschäftigung von mehr als 4,5 Stunden mindestens 30 Minuten Pause einlegen.
Es ist möglich die 30 Minuten auf zwei Pausen (2 x 15 Minuten) aufzuteilen oder am Stück zu nehmen. Arbeiten Jugendliche mehr als sechs Stunden, müssen Sie eine Pause von mindestens 60 Minuten machen. Die Pausenregelung ist im Jugendarbeitsschutzgesetz (JArbSchG) geregelt. In den Aufenthaltsräumen darf die notwendige Erholung nicht beeinträchtigt werden.
Bringen Sie mit digitalen Zeiterfassung die Pausendokumentation auf das nächste Level. Egal welches Endgerät Sie nutzen möchten, ob Mac oder PC, Android oder iOS, Tablet, Mobiltelefon oder ein stationäres Terminal – mit modernen Komplettsystemen ist alles möglich. Eine digitale Zeiterfassung kann bei Pausendokumentation effektiv unterstützen. In Software-Programmen können feste Pausen und automatische Pausen hinterlegt werden, die jeweils automatisch von der Arbeitszeit abgezogen werden. Dabei kann man nach geleisteter Arbeitszeit differenzieren und z. B. die gesetzliche Regelung abbilden. In der Regel ist auch eine Kombination aus gestempelten und automatischen Pausen möglich. Was sind die wichtigsten Vorteile einer digitalen Lösung?
Arbeitgeber und Arbeitnehmer sollten ihre Rechte und Pflichten kennen sollten, damit die Abläufe der Pausen klar geregelt sind und harmonisch ablaufen.
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